Workshops/Aktivitäten

Im Findungsprozess finden verschiedene Workshops und Aktivitäten im Kreis der Initiatoren statt. Einige sind hier dokumentiert:

2019-03-23WS-Geburtshilfe-Programm
Workshop: „Welche Zukunft kann die außerklinische Geburtshilfe in Krefeld haben?“ Samstag 30.03.2019, 14–18 Uhr,
im Nachbarschaftszimmer in der Alten Samtweberei. Im Vorfeld der Überlegungen zur Gründung eines Geburtshauses als Teil eines Gesundheitszentrums, stellte sich uns die Frage der Zukunftsperspektive der außerklinischen Geburtshilfe generell und im Besonderen für Krefeld:

  • Hat außerklinische Geburtshilfe eine Zukunft?
  • Welche Rolle kann die außerklinische Geburtshilfe in einer modernen Stadt einnehmen?
  • Welche Anforderungen und Erwartungen haben Familien und Frauen an die Versorgung bei Schwangerschaft und Geburt?
  • Welche Kooperationsmodelle zwischen Geburtsklinik, Geburtshaus und Hausgeburtshilfe sind denkbar? Gibt es spezifische Rahmenbedingungen in unserer Stadt Krefeld?
  • Die Antworten auf diese Fragen werden einen direkten Einfluss auf Ihre und unsere Arbeit haben. Als Experten haben wir allerdings auch Gestaltungmöglichkeiten. Um diese auszuloten, haben wir zu diesem Workshop eingeladen.

Facilitator-begleitetes Arbeitstreffen zum Thema Gesundheits- und Geburtshaus im Krefelder Quartier am 29. und 30.11.2019, 9:30-18:00 Uhr

Im Kreis wurde ganz nach dem Motto „There is a leader in every chair“ mit neun Projekt-Initiatoren und zwei Facilitatoren folgendes herausgearbeitet:

  • Was sind die Projekt Stärken, Herausforderungen, Fallen und der Nutzen?
  • Welche Aufgaben stehen als nächstes an?
  • Welche erreichten Ziele würden wir im Jahr 2021 feiern?

Diese Frage wurde anhand eines „Victory Cycles“ gebrainstormt. Wir versetzten uns in das fiktive Szenario einer Eröffnungsfeier am 31. März 2021 und sollten einbringen, was für Ziele wir bis zu diesem Tag für das Projekt Das HAUS! erreicht haben. So wurde in kreativer Art und Weise bewirkt, dass wir alle möglichen Ideen auf Papier bringen konnten und auch neue Denkanstöße entstanden sind.

Die Ideen waren vielfältig und reichten von Urban Gardening im Café-Garten bis hin zu gestrickten Schals, die als Goodie den Geburtshaus-Vätern geschenkt werden und sehr nachgefragt sein werden!

Vielfältigste Stärken und Herausforderungen konnten herausgearbeitet werden um somit zu konkretisieren, was bereits vorhanden ist und welche Aufgaben noch auf das Projekt zukommen werden.

Workshop „Nachbesprechung des World Cafés“ am 01.02.2020, 9:30 – 13:30 Uhr 

Nach dem unglaublich motivierenden und inspirierenden World Café Workshop am Tag zuvor, an dem über 40 Menschen teilgenommen hatten und deren tiefes Interesse an dem Projekt das Projekt Team beflügelt hatte, wurde die Nachbesprechung genutzt alle Ideen zusammenzufassen und wichtige Stichpunkte herauszuarbeiten. Schnell wurde klar, dass es essentiell ist die Visionen des Projektes in der Zukunft zu konkretisieren. So muss zum Beispiel die Frage nach dem Umfang der Geburtsbetreuung beantwortet werden. Wo fängt Geburtsbetreuung an? Ab dem Zeitpunkt des Kinderwunsches? Wie kann in dieser Zeit Hilfe geleistet werden? Wie kann das Café / kleine Haus dazu beitragen?

Auch muss die Idee von einem selbst bestimmten Geburtskonzept verfeinert werden. Das heißt, dass nicht nur die Durchführung einer ’natürlichen‘ Geburt angeboten werden darf, sondern es eine wertfreie Beratung zu allen Arten der Geburt geben muss.

Vor allem aber wurden grundsätzliche Fragen zur Arbeitsweise besprochen und folgende Punkte möchte das Projekt Team in der weiteren Zusammenarbeit einbringen:

  •  Die Gesellschafter der GbR werden sich wöchentlich auf den neusten Stand ihrer Arbeit bringen
  • Der zukünftige Arbeitsprozess soll in den folgenden drei Schritten durchgeführt werden:
    1.  Definition der Aufgabe: Wer macht was bis wann?
    2.  Kommunikation der Ergebnisse mit dem Projekt Team
    3.  Entscheidung über weitere Schritte der GbR Mitglieder durch Konsent (Five to fold Methode)
  •  Kommunikation und Aufgabenverteilung sollen über eine gut organisierte und klar zu verstehende Platform stattfinden

World Café am 31.1.2020

Ein Erlebnisbericht:

Eine große Runde von 36 Teilnehmern, hat sich im Kreis gesammelt, um eine imaginäre Feuerstelle, um zum Projekt Gesundheitshaus in Krefeld Gedanken und Ideen einzubringen.

In einer ersten Vorstellrunde nennt jeder seinen Namen, seine Verfassung und „warum bin ich hier beim World Café“. Unter den Gästen mit vielfältigem Hintergrund und Potential sind einige Hebammen, Anästhesisten, Ärzte und Personen aus therapeutischen und pflegenden Berufen, aber auch aus gastronomischen, ernährungswissenschaftlichen Bereichen, sowie aus dem ökologisch bewussten und landwirtschaftlichen Erfahrungsfeld. Aber alle haben Erfahrungen mit der Geburt als Eltern, Großeltern, Ärzte oder Initiativstiftende Kräfte. Und alle bestätigen dass eine Veränderung und Verbesserung im hiesigen Gesundheitssystem notwendig ist und vor allem der Wunsch nach einer Alternative zur reglementierten Geburt im Krankenhaus.

Es werden verschiedenste Wissens- und Erfahrungsbereiche genannt, wie Geburtshauserfahrung, Kindersingen, Gewalttherapie, ökologische Gartenentwicklung, ayurvedische Massage, Kräuterfachkenntnis, ayurvedisches Kochen, Architektur in der Verminderung elektromagnetischer Strahlen, Apotheke der „Hausmittel“, Buchhandel, Solidarische Landwirtschaft, anthroposophische Medizin, Projektmanagement, ökonomische Kompetenzen und noch einiges mehr.

Mit Dank an ein hochqualifiziertes Team von „Facilitatern“ ist ein Programm vorbereitet das guten Austausch und Ideenfindung ermöglicht. Es werden drei Fragen genannt, die in kleineren wechselnden Vierer-Gruppen durchdiskutiert werden können. Nach einem informelleren Teil bei Tee und Kuchen wird eine letzte und entscheidende Frage diskutiert, welche Auswirkungen es auf die Gesellschaft hat „wie“ wir geboren werden.

Es entstanden diskussionsbegleitende „Tischdecken“ (Arbeitsblätter auf den Tischen), die die Hauptinhalte verschriftlicht festhalten.

Am Schluss das „Harvesting“, mit der Frage was war bedeutsam an diesem Tag, wieder in der großen  Runde bringt in den einzelnen Wortmeldungen hervorragende Resonanz des Workshops und des ganzen Projekts hervor. Das Arbeitsforum „World Café“ war bei Einigen eine neue und hiermit sehr positive Erfahrung. Die hervorragende Organisation, das anregende Programm und die wertschätzende achtsame Kommunikationsform wurde immer wieder betont, sowie die Vielfältigkeit der Beiträge, die Vielseitigkeit der Gemeinschaft.

Das Miteinander Arbeiten ist so wichtig wie das „Raum geben“ für Menschen, die sich individuell entwickeln können und einander zuhören. Der Begriff der „Verfragung“ als Ergänzung zu der Verantwortung wurde angesprochen, Raum schaffen um Fragen zu stellen, ein „Fragenlabor“ einzurichten. Die Qualität einer Gemeinschaft, die sich auf „Augenhöhe“ begegnet, nicht wertend annimmt und vielseitiges Potential einbringt. Ein weiterer Begriff für diese Art der Kommunikation wurde mit „Forscherintressenraum“ genannt und auf das Gesundheitszentrum projiziert. Es wird die Motivation angesprochen, die die Menschen dazu bewegt sich selbst Gedanken zu machen, selbstverantwortlich und selbstwirksam zu handeln.

In dieser Runde wurde auch genannt was persönlich als bedeutsam in den Diskussionen an diesem Nachmittag wahrgenommen wurde.

Eine Teilnehmerin beschrieb dass sie sich „getouched“ fühlt über die Erfahrung der „Selbstwirksamkeit“ beeinflusst durch das positive Erlebnis des Geboren-Werdens. Und spricht die Rückkoppelung an: „Wir leben wie wir geboren werden.“ Sie schlägt vor initiativ zu werden im Kontakt zu Gesundheitsökonomen für die nächste Runde.

Das interdisziplinäre Arbeiten und ein intergeneratives Zusammenwirken wird als sehr positiv beschrieben, dass der jungen Generation viel Vertrauen entgegengebracht wird und im speziellen junge Eltern angesprochen werden.

Als zentrales Thema wird „die Menschlichkeit“ angesprochen.

Auch das Projekt wird geboren, ein Teilnehmer beschreibt diese Zusammenarbeit als Vorbereitung auf eine Geburt. Der Begriff der „Geburtlichkeit des Menschen“ von Hannah Arendt wird angesprochen.

Die Frage nach dem „Vertrauen“ wird angeregt. Für eine Geburtssituation ist „Selbst Vertrauen“ genauso wichtig wie der Moment des „Anvertrauens“ gegenüber Menschen, als auch Räumen und Institutionen. Hierauf will in der Gründung eines Geburtshauses sensibel eingegangen werden.

Auch wie die Struktur der Mitarbeiter eines Gesundheitshauses und beginnend eines Geburtshauses angelegt ist. Sind die Mitarbeiter selbstständig oder angestellt, kann eine horizontale demokratische Struktur erreicht werden, wie ist das Finanzierungssystem?

Die Umsetzung von Inklusion bei den Mitarbeitern wird angesprochen.

„wenn ein Kind ohne Trauma geboren werden kann, und wenn eine Mutter (und Vater) ohne Trauma gebären kann, dann kann das Kind später heilend für eine Gesellschaft wirken.“ Sind abschließende Worte.

„Was dem Kind in den ersten Lebensjahren passiert, schlägt unweigerlich auf die ganze Gesellschaft zurück.“ Alice Miller

„Die Ursache liegt in der Zukunft“ Joseph Beuys nach einer Formulierung des Kybernetikers Heinz von Foerster. Das Morgen bestimmt unser Leben mehr als die Vergangenheit, sagt der Philosoph Mihai Nadin – und appelliert an die Fähigkeit des Menschen, Kommendes vorwegzunehmen.

Sichtung und Auswertung der Ideen und Inhalte am nächsten Tag des World Café:

  1. Was bietet ein Gesundheitszentrum, damit es gesundheitsfördernd und präventiv wirkt & den Patienten in seiner Selbstverantwortung stärkt?
    • Eigenverantwortung fördern
    • Angebot für Körper, Geist und Seele
    • Vertrauen und Wertschätzung
    • die Gemeinschaft leben und fördern
    • Krank sein erlauben
    • nicht profitorientiert arbeiten
    • alternative Öffentlichkeitsarbeit
    • gesunde/natürliche (Bau)Materialien verwenden (Holz, Lehm, Stein)
    • Weiterbildung, Spielbereich für Kinder, Barrierefreiheit
  2. Wie organisiert & finanziert sich eine gemeinwohlorientierte Institution im Gesundheitswesen & „Kulturleben“ in Krefeld?
    • Crowdfunding (über Starnext)
    • Spendenaktion
    • Sponsoren und Fördergelder
    • Förderverein
    • Ehrenamt
    • wichtig ist finanzielle Unabhängigkeit
    • eine differenzierte rechtliche Struktur wählen
    • flache Hierarchien
    • Genossenschaftliches MVZ
    • Mitgliedsbeiträge / 10er-Karte
    • Förderung durch Krankenversicherungen
  3. Welche inspirierenden und kraftgebundenen Erfahrungen haltet Ihr rund um das Thema Geburtshilfe?
    • das Geburtshaus soll auch ein Ort für Väter sein
    • es soll eine seelische/emotionale Unterstützung durch Vertrauenspersonen gegeben werden
    • das Geburtshaus soll eine geborgenen Umgebung bieten
    • eine gute Geburtserfahrung prägt unser Leben, deshalb ist eine angenehme Atmosphäre und eine 1/1 Betreuung wichtig
  4. Welche Auswirkungen hat es auf die Gesellschaft wie wir geboren werden?
    • Was bedeutet Selbstbestimmtheit?
    • Welche Angebote soll es geben, wenn die Geburt nicht optimal lief?

Die Frage nach dem WIE muss hier über einfache Schlagwörter wie Eigenverantwortung, Selbstbestimmung und Wertschätzung hinausgehen und ausgearbeitet und vertieft werden!

29. Februar 2020, Besprechung über weitere Schritte

Anwesende: Nicola, Bart, Ludo, Lena, Sonja, Anette und Jan-Erich, Patricia. Später am Telefon zugeschaltet sind Michael (Facilitator) und Roman und Judith.

Am vorherigen Abend haben Bart und Ludo über die Finanzierung gesprochen. Das heutige Treffen ist „mitten im Leben“ mit Kindern. Eine Telefonkonferenz vom Montagabend 24.2.2020 hinterliess etwas Hoffungslosigkeit und wurde gestern und heute hier im Gespräch verarbeitet.

TOP-Liste:
check-in: Wie gehts dir?
Verein und Finanzen: Verein wurde gegründet, was kommt an Finanzen?
Tabelle: Arbeitsbereiche, Verantwortungsbereiche festlegen.
Flyer: Information in Kürze aufbereiten zum weitergeben.
Termine: für die kommenden Monate
check-out.

Nach der Check-In Runde wurde das Thema Verein besprochen. Am 8. Februar wurde eine GbR gegründet mit 8 Gesellschaftern. Die GbR ist als Planungsgemeinschaft vorgesehen, die jetzt die Zwischenphase bis zu einer Nachfolge-Organisation (Stiftung, Verein etc.) überbrückt.
Hierzu soll nun ein Förderverein gegründet werden, um Spendengelder einnehmen zu können. Geklärt werden muss noch ob öffentliche Gelder in einen Förderverein fliessen dürfen.

Finanzen:
Bisher wurde eine zielsetzende Zahl der Kosten für ein 900m2 Gebäude ermittelt, das sich ohne Grundstück auf 3,5 mio schätzt. Hierbei ist der Wunsch nach einer nachhaltigen Bauweise einberechnet.
Die Frage woher dieses Geld kommt, muss weiter eruiert werden.
Es wird festgehalten dass es sich hier um verschiedene Wirtschaftskreisläufe handelt. Vorherige Frage: Wie ist die Struktur um das Geld zu generieren? Welche Aufgabe spielt der Förderverein?

Kreislauf 1 ist der Aufbau, die Gründung des Projekts und des Hauses.
Hierzu sollte ein Geschäftsplan, Konzept (Was will das Projekt?) erstellt werden und darauf aufbauend ein Businessplan (Wie sieht die Finanzierung aus?). Mit so etwas kann man eine Bank zur Finanzierung ansprechen.

Kreislauf 2 ist der laufende Betrieb des Projektes.
Hierfür ist der Wunsch nach dem Prinzip einer Solidargemeinschaft zu arbeiten. Diese Gemeinschaft betrifft die, im Projekt Beschäftigten und die „Kunden„.  Hierfür soll ein System erarbeitet werden, das Miete einnimmt durch die beteiligten Organe (Speisehaus, Praxen, Wochenbetthotel,… ).
Dieser „laufende Betrieb“ sollte auch in einem Konzept, Geschäftsplan (hypothetisches Geschäftsmodell) entworfen werden um daraufhin einen Businessplan (Einnahmesystem) aufzustellen.

Tabelle:
Der Plan ist verschiedene erfahrene Personen anzusprechen, und auf Finanzierungsideen anzusprechen.
Namen wie Uwe Lübbermann (wirtschaftliche Kreisläufe), Gerhard Hüter (Biologe) und Otto Scharmer (Wirtschaftsweissenschaftler) werden genannt. Insgesamt sollten 20-30 Kontakte angesprochen werden.

Eine Aufgabe ist es eine Liste aufzustellen der Stiftungen, die sich einbringen müssen oder wollen.

Plan ist es verschiedene Personen anzusprechen für
A) die Vereinsgründung
B) Architektur des Gebäude im Sinne einer nachhaltigen Bauweise

Flyer:
Es soll eine Projektbeschreibung ausgearbeitet werden, die in Kürze und Präzision das Projekt beschreibt und „Feuer entfachen“ und „Träume auslösen“ kann. Dies kann zum einem ein analoger Flyer sein, zum anderen ein Pitch in filmischer Form (Minitrailer) oder auch ein digitaler Artikel in Bild und Text, der über social media verbreitet werden kann.

Termine:
Termin für ein Konzepttreffen ist der 6.3.2020 von 16 – 22 Uhr

 

Fragen zum WORLD CAFÉ

  • Welche Angebote/Aspekte beinhaltet ein gesundheitsförderndes und präventiv wirksames Gesundheitszentrum, die den Patient in seiner Selbstverantwortung stärken?
  • Wie organisiert und finanziert sich eine gemeinwohlorientierte Institution im Gesundheits- und Kulturleben in Krefeld?
  • Welche inspirierenden und kraftgebenden/positiven Erfahrungen/Erlebnisse hattet/habt ihr rund um das Thema Geburtshilfe?  
  • Welche Farbe soll das Geburtshaus haben, welche Name das Projekt und das Haus, und welches Logo?
  • Meta-Frage: Was hat es für eine Auswirkung auf unsere Gesellschaft WIE wir geboren werden? Und was würde das heutige System stärken?